Zweifel am Studium sind ein Thema, mit dem sich nahezu jeder Studierende mindestens einmal während der Hochschulzeit auseinander setzen muss. Vor allem in Stresssituationen, etwa in Prüfungszeiten, geraten viele Studenten an ihre Belastungsgrenzen und stellen sich oft die Frage, ob sie die richtige Entscheidung die Studienwahl betreffend getroffen haben. In den häufigsten Fällen zerstreuen sich diese Zweifel wieder, wenn sich die Situation beruhigt, und mit der Zeit lernen die meisten Studierenden, besser mit dem Stress an Universität und Hochschule umzugehen. In einigen Fällen setzen sich die Zweifel aber fest, und dann sollte sich jeder mit diesen intensiv beschäftigen, um am Ende die richtige Entscheidung zu treffen.
Nicht voreilig entscheiden
Wenn auch dich Zweifel beschleichen, solltest du diese zulassen, aber nicht zu früh die Reißleine ziehen. Frage dich ehrlich, woran es liegt, dass diese Zweifel entstanden sind. Sind es eher kleinere Probleme, wie vielleicht ein einzelner Pflichtkurs, welcher dir im Moment nicht liegt, aber nicht das gesamte Studium ausmacht? Ist es eine schlechte Note nach einer Hausarbeit oder eine misslungene Klausur, die dich demotiviert? Oder sind die Probleme tiefgehender? Hast du dir etwas anderes von deinem Studium und den Inhalten erwartet? Siehst du keine Jobperspektive nach dem Studium? Oder hast du dich mit der Studienwahl übernommen, weil die Anforderungen zu hoch für dich sind? Setze dich in jedem Fall mit dem Thema ausführlich auseinander und lass dir Zeit damit, eine Entscheidung zu fällen, ob du das Studium abbrichst oder fortsetzt. Auf ein paar Wochen mehr oder weniger kommt es in den meisten Fällen nicht an.
Schreibe die Vor- und Nachteile auf ein Blatt Papier
Um eine Entscheidung herbeizuführen, kann es hilfreich sein, die Gedanken aufzuschreiben. Mach dazu am besten eine Tabelle, die über zwei Spalten verfügt. In die erste Spalte schreibst du die Gründe auf, die eine Fortsetzung des Studiums untermauern. In die zweite Spalte trägst du die Gründe ein, die dagegen sprechen. Oft lässt sich schon an der Menge der Argumente erkennen, in welche Richtung deine Entscheidung gehen kann. Aber natürlich gilt auch, dass manche Gründe mehr Gewicht als andere haben. Quantifiziere daher die Wichtigkeit der Argumente. Dafür kannst du etwa ein Sternemodell anwenden – ein Stern bedeutet nicht so wichtig, zwei Sterne bedeuten wichtig, und drei Sterne bedeuten schließlich sehr wichtig. Am Ende kannst du dir so auf relativ einfache Weise vor Augen führen, in welche Richtung deine Entscheidung gehen sollte.
Sprich mit einer vertrauten Person
Wer Zweifel an seinem Studium hat, sollte über diese sprechen. Es kann sinnvoll sein, sich eine Meinung von außen einzuholen. Suche dir deine Gesprächspartner genau aus. In vielen Fällen kannst du ansonsten in eine Situation hineingeraten, in der sich die Meinungen widersprechen. Und oft reden einem die Menschen nach dem Mund, weil sie sich mit deiner Thematik nicht auseinandersetzen wollen oder können. Andere wollen dir beipflichten, weil sie denken, dass dir das hilft. Zumeist ist dem aber nicht so. Gute Gesprächspartner jedoch können Kommilitonen sein, die denselben Studiengang belegt haben. Auch Eltern können als Ratgeber infrage kommen, weil sie zu den Menschen gehören, die dich am besten kennen. Doch die Eltern können verschiedene Positionen einnehmen, die du reflektieren solltest. So gibt es Eltern, die sich stets das Beste für ihre Kinder wünschen. Es gibt aber auch Eltern, die etwa aus finanziellen Nöten sich wünschen, dass das Kind möglichst zügig zum Ende des Studiums kommt und nicht noch eine unnötige Volte einschlägt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ein spezielles Beratungsangebot für Studienzweifler anzunehmen. An vielen Universitäten und Hochschulen gibt es dafür ausgebildetes Fachpersonal, welches dir helfen kann. Oft wird solch eine Dienstleistung von den Studentenwerken angeboten.
Hör auf dein Bauchgefühl
Hast du die genannten Schritte durchgeführt, hast du eventuell schon eine Vernunftentscheidung getroffen. Aber auch das Bauchgefühl solltest du nicht außer Acht lassen, und dieses miteinbeziehen. Am Ende musst du dich jedoch positionieren. Bilden Kopf- und Bauchentscheidung einen Einklang? Die Entscheidung kann eindeutig ausfallen, zumeist ist sie aber nur ein Kompromiss. Steht sie aber, solltest du hinter ihr stehen und sie zügig umsetzen.
Studienwechsel oder Abbruch?
Im nächsten Schritt gilt es, zu überlegen, welche Alternativen du hast? Gibt es ein anderes Studium, welches dich reizt? Oder wäre doch eine Ausbildung die bessere Wahl für dich? Nimm dir auch für diese Entscheidung ausreichend Zeit. Schließlich möchtest du nicht nochmal in eine Sackgasse laufen und nicht erneut Zweifel am Studium bekommen. Wenn es aber eine Tendenz für eine Alternative gibt, versuche diese zu verfestigen und beginne damit, die negativen Gedanken rund um die Zweifel am Studium durch neue perspektivische Gedanken zu ersetzen. Ist die neue Vision stimmig, wirst du aus der Dauerfrustration herauskommen und optimistisch in die Zukunft blicken. Wichtig ist es zu lernen, positiv zu denken.
In die Zukunft starten
Ist die Entscheidung getroffen und der Studienwechsel oder -abbruch vollzogen, solltest du der Vergangenheit nicht mehr nachhängen. Die Zweifel am Studium müssen nun endgültig abgeschlossen werden, und du solltest dich stattdessen voller Zuversicht und mit ganzer Energie deinen neuen Zielen widmen. Sei dir sicher, dass es immer mehr als nur einen Weg und für jeden Menschen verschiedene berufliche Alternativen gibt.